Viele Arten lassen sich leichter durch die Suche der Raupen nachweisen. Auch wenn sicherlich bei den Nachtfaltern mit dem Lichtfang die meisten Arten in kürzester Zeit erfasst werden, können mit dieser Methode nicht alle Arten gleich gut an einem Standort erfasst werden. Hier sollte ergänzend nach den Raupen gesucht werden, zumal damit auch die Bodenständigkeit der Art festgestellt werden kann.
Die meisten Raupen leben versteckt in der Vegetation und entziehen sich damit einer direkten Beobachtung. Es sollte daher bei der Suche stets auf Fraßspuren geachtet werden, die auf Raupen hindeuten können, aber natürlich auch von anderen Insekten stammen können. Kenntnisse zur Lebensweise der gesuchten Art sind hier entscheidend.
Sollen Raupen erfasst werden, die beispielsweise an den Espen eines näher zu untersuchenden Waldrandes leben, ist die Verwendung eines Klopfschirmes ratsam. Dieser wird unter die Äste gehalten und durch mehrmalige Schlagen auf diese lassen sich die Raupen fallen und können bestimmt oder für eine anschließende Zucht eingesammelt werden.
Andere Raupen wiederum sitzen auffällig an der Futterpflanze und können so leicht gefunden werden. Entlang von Bahndämmen kann man so die Raupen der Möndcheneule (Calophasia lunula) an Gemeinem Leinkraut (Linaria vulgaris) finden. In den letzten Jahren können auch wieder häufiger die Raupen andere Mönch-Eulen beobachtet werden. An meist feuchteren Stellen entlang von Waldwegen lohnt sich die Suche nach den Raupen des Braunwurz-Mönches (Cucullia scrophulariae). Die auffällig gefärbten Raupen können hier an den Blättern und Blüten der Knotigen Braunwurz (Scrophularia nodosa) fressend beobachtet werden. Die Raupen des nahe verwandten Königskerzen-Mönches (Cucullia verbasci) sind von C. scrophulariae meist nur schwer zu unterscheiden, fressen aber für gewöhnlich an verschiedenen Königskerzen-Arten. Als Lebensraum werden meist trockenere und sonnige Standorte (entlang von Bahndämmen) bevorzugt, sodass anhand der verschiedenen Habitate eine erste Zuordnung der Art möglich ist. In letzter Zeit wird der Königskerzen-Mönch auch verstärkt in Hausgärten gefunden.