Viele Arten legen ihre Eier versteckt in der Vegetation ab, sodass diese meist nur schwer zu finden sind. Die Suche der Eier führt daher ohne Kenntnisse der Lebensweise der einzelnen Arten nur selten zum Erfolg und gelingt meist auch nur zufällig, z.B. wenn die Eier als Gelege in größeren Gruppen abgelegt werden (Schwammspinner, Mondvogel etc.).
Bei ausreichender Kenntnis des jeweiligen Eiablageplatzes der Arten können manche Arten durch gezielte Suche der Eier relativ leicht nachgewiesen werden. So fliegt beispielsweise der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) an offen sonnigen Felshängen und legt seine Eier an den Blättern von Sedum telephium und Sedum album ab. Bei einem bekannten Flugplatz wird man an den Pflanzen schnell die weißlichen Eier finden. An geeigneten Plätzen wird man so die Art auch bei schlechtem Wetter, wenn die Falter nicht (oder nicht mehr) fliegen, nachweisen können.
Bei anderen Arten, wo die Eier überwintern, lohnt sich die Suche im Winter. So legt der Nieren-Zipfelfalter (Thecla betulae) seine Eier mit Vorlieben an den Ästen von Prunus-Arten (z.B. Zwetschke (Prunus domestica)) und Schlehe (Prunus spinosa) ab und kann dort in den Astgabeln relativ leicht gefunden werden.
An halbschattigen Plätzen mit ausreichenden Brennnesselbeständen können die Eigelege vom Landkärtchenfalter (Araschnia levana) gefunden werden. Die Falter legen die Eier kettenförmig an der Unterseite der Großen Brennnessel (Urtica dioica), wobei je Blatt meist mehrere Türmchen zu finden sind.